Liebe Christinnen und Christen im SSB Hofer Land und darüber hinaus,
liebe Freunde und Bekannte,
liebe E-Gemeinde,
anbei ein Impuls für die „führungslose“ Zwischenzeit, ein Impuls auf Pfingsten zu.
Wer sich beim Lesen nach den ersten Zeilen denkt:
Das habe ich doch kürzlich schon mal gelesen…
Stimmt, es war die Auslegung im Heinrichsblatt zum Evangelium des 7. Sonntages der Osterzeit.
Dort waren meine verkürzten Gedanken zu lesen und der Bezug zur Renovabis-Aktion nicht gegeben.
„Du machst den Unterschied!“
Wer/Was der „kleine aber feine Unterschied“ ist?
Einfach in einer ruhigen Minute nachlesen und sich inspirieren lassen…
Dazu zwei Lied-LINKS zum Mitsingen:
- Lied zum Impuls (GL 453)
- Lied auf Pfingsten zu (GL 351 – gesungen in einem crossover auf die Melodie GL 342)
Ihnen / Euch / Dir viel Freude beim Nachlesen und Nachdenken
sowie ein hoffnungsvolles und v.a. geisterfülltes Pfingstfest!
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Dieter G. Jung
Stellvertreter des Leitenden Pfarrers
Pfarradministrator im Katholischen Seelsorgebereich Hofer Land
zuständig für Schwarzenbach a. d. Saale – Oberkotzau – Rehau
Predigt 7. Sonntag in der Osterzeit (B)
1 Joh 4,11-16 + Joh 17,6a.11b-19
Liebe Schwestern und Brüder, liebe Kinder und Jugendliche!
In der Dramaturgie des Kirchenjahres ist der heutige Sonntag spannungsvoll: Christi Himmelfahrt liegt hinter uns. Jesu lebt ganz in der Herrlichkeit Gottes. Er ist den Blicken der Jünger, der Frauen und Männer, die Jesus bis unters Kreuz gefolgt und dem Auferstandenen begegnet sind, entzogen. Sie bleiben ratlos zurück: Durch Jesus haben sie erfahren, dass Gott die Welt liebt und sie nicht im Stich lässt, aber wie das jetzt konkret sein wird, wissen sie nicht.
Die Jünger damals sind uns Christen heute sehr ähnlich: Christus ist nicht (mehr) greifbar und vom Geist ist nichts zu spüren. Ich kann das negativ oder positiv sehen: vom Geist Gottes ist oft nichts mehr zu spüren; religiöses Desinteresse; geistige Leere in vielen Köpfen und leere Bänke in den Kirchen – oder aber: vom Heiligen Geist ist noch nichts zu spüren; leben in der Erwartung, dass Gottes Geist kommt und wirkt; dass er uns durch diese Zeit der Veränderungen in der Kirche, im Erzbistum Bamberg, in den Seelsorgebereichen und Pfarreien – trotz der manchmal gefühlten Ratlosigkeit – leiten und begleiten wird.
Die Situation zwischen schmerzlichem Abschied von Liebgewonnenem und aufbauender Ermutigung zu Neuem fasst Jesus am Ende seiner Abschiedsreden in ein Gebet: „Vater, bewahre sie in deinem Namen […]! Solange ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen“. Jesus bittet für seine Jünger und für alle, die durch sie zum Glauben fanden und finden, um „Freude in Fülle“ – Freude am Glauben und durch ein Leben aus dem Glauben. Jesus betet um die Bewahrung der Einheit und Verbundenheit der Christen untereinander – wie er mit dem Vater in Liebe und durch die Liebe verbunden ist. Freude, die Mut macht, zusammenzuhalten, Gemeinschaft zu erleben und füreinander zu sorgen – Leben aus dem Geist Jesu, der uns die Liebe Gottes gezeigt hat. Suchen und bewahren wir die Einheit und Einigkeit trotz aller Verschiedenheit – und haben wir so teil am Geheimnis des dreifaltig-einen Gottes.
Wie die Jünger sind wir gefordert, die Anspruchshaltung der bisherigen „Rundumversorgung durch andere“ abzulegen und auf das Wirken von Gottes Geist zu vertrauen: Statt sich abzuschotten, sich einzuigeln und zu hoffen, dass alles schon irgendwie werden wird, sollen wir von einer versorgten zu einer für sich sorgenden Gemeinde werden – unter der Führung des Heiligen Geistes. „Gott bewahre!“, werden manche sagen: „Wo wird das nur hinführen?“
Gottes Geist wurde uns allen in Taufe und Firmung geschenkt! Jede und jeder ist eingeladen und gefordert, aktiv mitzuwirken und sich einzubringen in Gemeinde, Seelsorgebereich, Diözese und Weltkirche. Wir können unsere Kirche und unser Christsein begeistert, voll Freude und durch unsere Geistesgaben, Talente und Fähigkeiten mitgestalten. „Du machst den Unterschied“, ist auf den Plakaten der Pfingstaktion des katholischen Hilfswerkes Renovabis zu lesen. Du machst den Unterschied, damit der Friede wächst. Es liegt an mir, ob im Kleinen der Friede beginnt, gelingt und das zarte Pflänzchen Frieden wachsen kann. Du machst den Unterschied, wenn du dich für den Frieden und in der Pfarrei im Gemeindeleben einbringst – oder eben nichts machst, dann passiert und wächst auch nichts.
Beten wir in der Woche vor Pfingsten um Gottes Geist, um Ermutigung für uns und neue Begeisterung im Leben und im Glauben. Denn: Der Heilige Geist macht den Unterschied. Er ermutigt und befähigt uns zum Einsatz für den Frieden, für andere und für eine lebendige Gemeinde.
Guter Gott,
Sende aus deinen Geist und das Antlitz der Erde wird neu!
Sende aus deinen Geist, damit der Friede wächst und gedeiht!
Sende aus deinen Geist und Gemeinde und Kirche wird lebendig(er)!
Amen.