Wochenimpuls

Liebe Freunde und Bekannte,

anbei die heute Predigt als Impuls zum bzw. zur Wochen(w)ende.

 

Seid gesegnet im Zeichen des Kreuzes - ein großes "Plus" - für unser Leben.

 

Jesus Christus, der auferstandene Gekreuzigte ,

bahnt den Weg für uns,

geht alle Wege, auch die Kreuzwege mit

und gibt Trost und Halt im Blick auf sein Kreuz.

 

So segne Euch und alle, die ein schweres Kreuz zu tragen haben,

und auch die, die anderen wie Simon von Cyrene helfen, ihr Kreuz zu tragen,

der gute Gott, + der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Amen.

 

Hier noch zwei Liedimpulse:

- Herr, wohin sonst sollen wir gehen

- Dieser Weg (Chorversion)

 

 

Im Kreuz und in Christus miteinander verbunden, Ihnen und Euch allen eine gute Woche!

Dieter G. Jung

Pfarradministrator im Katholischen Seelsorgebereich Hofer Land zuständig für Schwarzenbach a. d. Saale – Oberkotzau – Rehau

PREDIGT 22. So. i. Jahreskreis LJ A (2020 OK, SB, Apo)

Röm 12,1-2 + Mt 16,21-27 

 

Liebe Schwestern und Brüder, liebe Kinder, liebe Jugendliche! 

 

Ein Strich – ein Zeichen dafür Abstand zu halten: in viele Geschäften sind solche Striche auf den Boden geklebt, auch im Eingangsbereich un-serer Kirchen: Stopp! Bitte halten Sie Abstand!

 

Ein Strich der einlädt, anzuhalten, innezuhalten – ein Zeichen der Unterbrechung des Weges – mit Abstand blicke ich auf die vergangene Woche und ziehe Bilanz: 

Was hat meine Woche geprägt? 

Was war gelungen? Was hat nicht geklappt? 

Welche Situationen, welche Momente, welche Personen waren wichtig? 

 

Im heutigen Evangelium zieht Jesus einen Strich unter sein bisheriges Leben.

Er zieht Bilanz – Lebensbilanz:

Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüßt? 

Um welchen Preis kann ein Mensch sein Leben zurückkaufen?

 

Jesus hält inne und schaut zurück auf das, was war – und er schaut voraus auf das, was kommt. Ein Innehalten und eine Vergewisserung, eher sich mit den Jüngern auf den Weg nach Jerusalem macht. Er erklärt ihnen: Er muss nach Jerusalem gehen. Dieser Weg wird kein leichter sein. Er weiß, was ihn in Jerusalem erwartet: Verrat, Leiden, Tod. Jesus hätte sich für einen anderen Weg entscheiden können, hätte Leid und Kreuz aus dem Weg gehen können, aber er will diesen Kreuzweg gehen. Petrus macht Jesus daher Vorwürfe; er hat Angst, Jesus zu verlieren: Kreuz und Tod – das soll Gott verhüten, Herr! Das darf nicht mit dir geschehen! 

 

Das ist zwar menschlich gut gemeint, aber – wie so oft – das Gegenteil von gut. Petrus, der Fels, stellt sich Jesus verbal in den Weg und wird somit zum Stolperstein, der Jesus zum Straucheln und zu Fall bringen könnte. Petrus verwirft den Kreuzweg Jesu und wirft den Lebensplan Jesu durcheinander. Petrus ist der „Diabolos“, das heißt übersetzt der „Durcheinanderwerfer“, der verführerische Satan, der Gottes Plan im Weg steht. Daher reagiert Jesus mit harscher Zurechtweisung auf Petrus: Tritt hinter mich, du Satan! Ein Ärgernis bist du mir, denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen. 

 

Jesus will diesen Kreuzweg gehen und lässt sich auch von Petrus nicht davon abbringen: Wer sein Leben retten will, wird es verlieren. Im Evangelium vom letzten Sonntag hat er Petrus die Schlüssel des Him-melreiches übergeben; Jesus selbst wählt das Kreuz. Für viele – auch für Petrus – Symbol eines gescheiterten Lebensplans. Doch für Jesus ist das Kreuz der Schlüssel zum Leben: durch das Kreuz hindurch zum Leben – der Verlust des irdischen, aber der Gewinn des ewigen Lebens. 

 

Gewinn- und Verlustrechnung: Am Ende einer festgelegten Zeit, meist am Ende des Jahres, wird innegehalten und Bilanz gezogen. Unter dem Strich sieht man dann sofort, wo man steht. Wenn Ereignisse und Zahlen nicht schöngeredet oder manipuliert werden, zeigt sich, ob man gewinn-bringend gehandelt hat oder ob weitere Verbindlichkeiten ausstehen. 

Auch im Privatleben kann jede und jeder von uns Bilanzziehen: Ich halte inne und frage mich, wie es läuft, was ich Positives erreicht und auf der Haben-Seite verbucht habe, aber auch wo Defizite entstanden sind. Ehrlich Bilanzziehen ohne zu schummeln bedeutet, mit Abstand und mit kritischen Augen mein Leben unter die Lupe zu nehmen.

 

Das heutige Evangelium lädt mich ein, vor Gott offen und ehrlich Bilanz zu ziehen – es ist eine Einladung mit den Augen Gottes auf mein menschliches Leben zu blicken. Auf das, was in meinen Augen scheinbar gut ist und vor allem, was seinen Augen wirklich gut und der richtige Weg für mich ist. Dieser Weg wird nicht immer leicht sein. Aber wenn ich mich auf Gottes Spuren – auch auf die Kreuzwege – in meinem Leben einlasse, wenn ich den Überblick mein Leben wage, kann mein Leben auch glücken. 

 

Wer mir nachfolgen will, der […] nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es finden. Mein Weg mit Gott ist kein Weg ohne Kreuz und Leid. Aber nur wenn ich mit Gottes Hilfe diese Kreuzwege in meinem Leben annehme – und keine Auswege und Ausflüchte suche – nur wenn ich das mir zugedachte Kreuz auf mich nehme, die Last schultere, mein Kreuz trage – ohne es auf andere abzu-wälzen – dann wird mein Leben gelingen, dann führt mein Lebensweg durch die Kreuze dieser Zeit hindurch zum Leben.

AMEN. 

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