"EINER IST EUER MEISTER;

IHR ABER SEID ALLE BRÜDER."

Matthäus 23,8

Das Abendgebet besteht seit Ostern 1995. Es findet jeden Donnerstag um 19.30 Uhr in der Kapelle der Antoniuskirche (Winterhalbjahr) bzw. in der Christuskirche (Sommerhalbjahr) statt und dauert eine halbe Stunde.


ÖKUMENE

bedeutet von den griechischen Ursprungsworten "oikos" und "menein" her wörtlich "Im Haus bleiben". Allerdings ist die Bedeutung der beiden Grundworte nicht ganz so bieder, wie sich das anhört:

Das Wort "menein" gewinnt in dem berühmten Weinstockbild Jesu die tiefere Bedeutung "ruhen, Bestand und Sinn haben":"Wie die Rebe keine Frucht aus sich selbst bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt, denn ohne mich könnt ihr nichts tun ... Bleibt in meiner Liebe!" (Joh. 15,4f,9). Und im Abschnitt davor erläutert Jesus den Charakter dieses Bleibens noch eindringlicher mit der Vorstellung, dass er mit seinem Vater kommen und "Wohnung nehmen" wird bei dem, der sich an sein Wort hält.

 

Das Wort "oikos" bedeutet weit mehr als einfach nur "Haus". Es hat den umfassenden Sinn eines lebensfreundlichen Umfelds, wo alles am rechten Platz ist, wo man sich sicher, heimelig und zugehörig fühlen kann. Das Wort kann auch den ganzen Erdkreis meinen, der damit eine solche Wohnstätte für den Menschen ist, und nicht nur für ihn, sondern ebenso für die Tiere und alle Lebewesen - daher kommt auch das Wort "Ökologie".

 

So ist das Wort Ökumene Angebot und Auftrag, kommendes Hoffnungszeichen und zu gestaltende Gegenwart in einem: dass alle, die mit Jesus das Vaterunser beten, sich als Bewohner eines Hauses und als Söhne und Töchter eines Vaters verstehen und so leben, dass andere in ihnen diesen Vater erkennen.

 

Zum ökumenischen Miteinander der verschiedenen christlichen Konfessionen gehört auch die bei uns wenig bekannte große Familie der Ostkirchen mit ihren für uns ebenso fremdartigen wie faszinierenden Liturgien und Zeremonien: die orthodoxen Kirchen in Rußland und anderen osteuropäischen Ländern, sowie zahlreiche teils sehr kleine, aber sehr alte selbstständige Kirchen des Orients wie die koptische Kirche in Ägypten, die armenische oder die äthiopische Kirche, und die "Thomaschristen" in Indien. Ungeachtet der kleinen Zahl ihrer Angehörigen wären sie es wert, viel stärker im Bewußtsein zu sein. Nur wenige wissen beispielsweise, dass in manchen Gegenden Deutschlands die türkischen Mitbürger Christen der "ostsyrischen" oder "aramäischen" Kirche sind.

 

Da aber praktisch gesehen Ökumene bei uns auf das Miteinander von evangelischer und katholischer Kirche beschränkt ist, beschränkt sich auch diese Homepage auf diese beiden und kreiert mit dem Texthintergrund durch die Kombination der Farben dieser beiden Kirchen den Entwurf einer künftigen katholisch-evangelischen Flagge.