pfingstlicher Impuls

Liebe Christinnen und Christen im SSB Hofer Land und darüber hinaus,

liebe Freunde und Bekannte,

liebe E-Gemeinde,

 

in der Woche vor Pfingsten und den Pfingstferien, war der Hl. Geist und das Pfingstfest auch im Religionsunterricht Thema.

Das folgende Lied „begeisterte“ die Schülerinnen und Schüler und war „der Renner“ – es war auch das Schlusslied am Pfingstsamstag, wo in Schwarzenbach/S. die Erstkommunion gefeiert und die Brücke zum Pfingstfest geschlagen wurde.

Hier der Lied-LINK (zum GL-Lied 346 zum begeisterten Mitsingen).

 

Anbei auch die Pfingstpredigt zum Bedenken und Nachdenken, zum sich Öffnen für Gottes Geist.

 

Ich öffne morgen in aller Herrgottsfrühe die Tür und gehe zu Fuß mit der Oberküpser Wallfahrt nach Gößweinstein zur „allerheiligsten Dreifaltigkeit“ – eine jährliche „Dank- und Tankstelle“ für mich.

Ich freue mich schon auf das gemeinsame Beten, Singen und Gottesdienstfeiern,

auf das gemeinsame Schweigen und Reden über Gott und die Welt,

auf Gottes Spuren, der mit uns geht und durch den Hl. Geist bei uns ist.

 

Ihnen und Euch gute Wege und tägliche Begeisterung durch Gottes wirkmächtigen Hl. Geist.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Dr. Dieter G. Jung

Stellvertreter des Leitenden Pfarrers

Pfarradministrator im Katholischen Seelsorgebereich Hofer Land

zuständig für Schwarzenbach a. d. Saale – Oberkotzau – Rehau

Predigt Pfingstsonntag (LJ A)

Apg 2,1-11 + 1 Kor 12,3b-7.12-13 + Joh 20,19-23

Liebe Schwestern und Brüder, liebe Kinder, liebe Jugendliche!

Jetzt – wie bei allen Nachrichtensendungen zum Schluss – das Wetter: In Regnitzlosau/Schwarzenbach/S. strahlt heute am Tag die Sonne bei Werten von 6 bis 21°C. Nachts ist es wolkenlos bei Werten von 8°C. Böen können Geschwindigkeiten zwischen 17 und 34 km/h erreichen. Ihnen schöne Pfingsttage! Genießen Sie das schöne Wetter! Gehen Sie raus!

Bei allen Nachrichtensendungen steht am Ende „das Wetter“ als Ausblick in die Zukunft, so wie das Wetter erwartet wird. Seit einigen Jahren werden dabei immer auch Windkarten gezeigt, damit man(n) und frau weiß, woher der Wind weht und wie stark und wie damit umzugehen ist. Windprognosen sind von hoher Bedeutung, da sich Starkwindereignisse von Sturm, schwerem Sturm oder Orkan frühzeitig erkennen lassen. Auch kleinräumige und lokale Windböen scheint die Windvorhersage gut zu erfassen. Mögliche Gefahren oder Unwetterpotentiale können so frühzeitig abgeschätzt und erkannt und ggf. Gegenmaßnahmen verordnet und eingeleitet werden.

Wie ist die Großwetterlage? Wo weht der Geist Gottes heute? Haben wir als Gemeinde vor Ort, als Weltkirche Rücken- oder Gegenwind?

  • Synodaler Weg – viel Wind um nichts? Nein! Denn es geht um die Zukunft der Kirche, um gelebten Glauben vor Ort. Wie viel „frischer Wind“ ist notwendig, damit Menschen frei(er) atmen können? Was muss Bestand haben, was neu belebt werden, weil es wesentlich für die Kirche, für das Gemeindeleben vor Ort, für den persönlichen Glauben ist?
  • Es wehen verschiedenen Winde: Synodaler Wind vielerorts in Deutschland. Dieser Wind möchte verstaubte Strukturen hinwegfegen, Verkrustungen aufbrechen und Machtmissbrauch verhindern. Für manche birgt dieser „Wind“ Unwetterpotential – ein Sturm, vor dem es sich zu schützen gilt: Gegenwind, um das Unwetter namens „synodaler Weg“ wegzubusten. Und dann noch der eisige römische Wind, der einfriert oder erfrieren lässt – aber damit musste man rechnen: Die „Eisheiligen“ kommen immer – und man muss zarte Pflänzchen davor schützen. Je nach Standpunkt und Deutungshoheit der Meteorologen fällt der „Wetterbericht“ daher anders aus: wind of change – oder Gefahrenmeldung: „… jeder hörte sie in seiner Sprache reden“ – aber oft ganz anders als in Apg 2,8: Verkünden sie „Gottes große Taten“ (Apg 2,11)? Verkünden sie Jesus Christus? Hören wir Ihn und seine Botschaft in Stimmengewirr hindurch, oder geht er im Getöse der lauten Stimmungsmacher unter?
  • Synodaler Wind weltweit: Evangelisierung ist angesagt. Jesus Christus und das Evangelium, die Frohe Botschaft soll den oft leblosen Glauben der Menschen wieder beleben, Aufwind geben oder wie ein Luftzug, der die erlöschende Glut wieder anfacht. Aber man(n) und frau müssen nachlegen: Brennstoff nämlich. Was aber, wenn die Menschen nicht mehr „brennen“ wollen/können, weil sie ausgebrannt

sind, weil da nichts mehr ist, was brennen könnte – abgebrannt. Ein neues Pfingsten ist notwendig. Es müsste wieder mehr „Feuer und Flamme“ für Gott, für Kirche und für den christlichen Glauben sein – nicht nur bei anderen, sondern auch bei mir! Wirksam werden kann Gott im Sturmesbraus und mit Feuereifer und pfingstlichem Geist, aber eben nur – wie damals bei den verschlossen und eingeschlossenen Jüngerinnen und Jüngern (vgl. Joh 20,19) – mit meiner Bereitschaft mich zu öffnen und mich entflammen und begeistern zu lassen und andere in Berührung zu bringen mit dem christlichen Glauben, so dass der Funke überspringen und ein Feuer entfachen kann.

  • Der Wind des Geistes Gottes weht, wo er will – bisweilen freurig, eisig oder auch stürmisch. Öffnen wir Fenster und Türen und lassen wir ihn wirken, den Geist Gottes, in unserer Kirche, in unserem Leben. Wenn wir den Heiligen Geist nicht hereinlassen, dann ist unser Glaube tot, genauso wie wir ohne Luft und Sauerstoff nicht leben können. Lassen wir uns (nicht nur an Pfingsten wie die Jüngerinnen und Jünger) neu begeistern von dem „einen aber vielfältig wirkenden Heiligen Geist“ (vgl. 1 Kor 12,13), nicht für uns selbst, sondern zum Dienst an den Hilfsbedürftigen (vgl. 1 Kor 12,5) und zum Nutzen für unsere Mitmenschen und für den Leib Christi, die Gemeinden vor Ort und die Kirche, in die wir uns einbringen (vgl. 1 Kor 12,7). Lassen wir uns als Apostel von heute senden (vgl. Joh 20,21) und gehen wir unter der Führung des Heiligen Geistes mutig durch die offenen Türen hinaus, um im Alltag den Glauben zu verkünden und zu leben.

Amen.