2. Päckchen

Liebe Christinnen und Christen im SSB Hofer Land und darüber hinaus,

liebe Freunde und Bekannte,

liebe E-Gemeinde,

 

die Zeit rast. Ein halber Monat ist im neuen Jahr bereits vergangen.

Deshalb nachträglich allen: ein gutes, gesundes und glückseliges neues Jahr –

möge es unter einem guten Stern, dem Stern der Hoffnung stehen.

 

Als „Pilger der Hoffnung“ sind wir im neuen Jahr und im Heiligen Jahr unterwegs…

… wie die Sternsinger am Beginn des Jahres:

Sie folgen dem Stern – die „Pilger der Hoffnung“ tragen das Kreuz voran, halten Jesus Christus den Gekreuzigten hoch.

Sie finden Jesus Christus als Grund Ihrer Hoffnung – die „Pilger“ halten sich an ihrem Hoffnungsanker fest, der Jesus Christus ist.

 

Anbei ein Lied zum Mitsingen (GL Bamberger Regionalteil 853), die wir als „Pilger der Hoffnung“ durchs neue Jahr unterwegs sind.

 

Zudem als spirituelle Nahrung und „leichtes Gepäck“ für den Weg zwei Impulse zum Nachlesen, Nachdenken und Verkosten.

 

Euch alles gute und gute Wegbegleiter auf dem Weg als „Pilger der Hoffnung“ durchs neue Jahr!

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Dr. Dieter G. Jung

Stellvertreter des Leitenden Pfarrers

Pfarradministrator im Katholischen Seelsorgebereich Hofer Land

zuständig für Schwarzenbach a. d. Saale – Oberkotzau – Rehau

PREDIGT 2. Sonntag nach Weihnachten LJ C (2025 RL, SB)

 

Eph 1,3-6.15-18 + Joh 1,1-18

Liebe Schwestern und Brüder, liebe Kinder und Jugendliche!

An Weihnachten gibt/gab es sie oft im Fernsehen: Wiederholungen –

entweder mehrfach an aufeinanderfolgenden Tagen oder eben alle Jahre

wieder wie „Sissi“ oder „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Da gibt es

echte Fans, die sich das Jahr für Jahr oder sogar mehrmals in einer Saison

anschauen und die Dialoge mitsprechen können, andere schalten genervt

ab.

Auch heute in der Liturgie eine Wiederholung: der Johannesprolog, die

Menschwerdung Gottes nach dem Evangelisten Johannes: Das Wort ist

Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine

Herrlichkeit geschaut, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater,

voll Gnade und Wahrheit (Joh 1,14). Wir hörten es schon am 1.

Weihnachtsfeiertag, an Silvester und auch heute, am 2. Sonntag nach

Weihnachten.

Seien Sie ehrlich: Haben Sie innerlich abgeschaltet, oder bewusst

zugehört und vielleicht sogar einige Textpassagen leise mitgesprochen?

Ob dem Pfarrer bei der Predigt neue Gedanken zum Johannesprolog

einfallen? Aufmerksam zuhören, oder doch abschalten?

 

Am 2. Sonntag nach Weihnachten ist der Johannesprolog kombiniert mit

einem Briefabschnitt des Apostels Paulus an die Gemeinde in Ephesus, der

sich heute an uns richtet. Der erste Teil der Lesung gehört zu einem alten

hymnenartigen Christuslob (vgl. Eph 1,3-14) – es ist ein einziger langer Satz

(!); wir haben mit Eph 1,3-6 nur einen kleinen Ausschnitt davon gehört. Ein

langer Satz, viele Worte – und doch ein entscheidendes Wort: Christus.

Christus ist das Wort, das Gott an uns richtet. Christus ist das Geschenk

Gottes an uns. Oft wird dieses „Geschenk“ an Weihnachten ausgepackt und

dann in die Ecke gestellt – oft wird Christus aus der Versenkung des Alltags

hervorgeholt; an Weihnachten geht man eben in die Kirche … Christus geht

es oft nicht anders als vielen unserer Geschenke: Geschenkt bekommen –

kurz gesehen und beachtet – vielleicht noch bedankt – abgehakt – das war’s

für viele Menschen. Gottes Geschenk, Jesus Christus, wünscht sich

Aufmerksamkeit: in Jesus, dem Mensch gewordenen Christus haben wir

Verbindung zu Gott – und diese unüberbietbare Nähe, Verbundenheit und

Freundschaft soll und will gepflegt werden. Auch die Nähe und

Freundschaft zu Gott braucht die Wiederholung – mit einem Gottesdienst

im Jahr, mit einem Gedanken an ihn ist es nicht getan! Da geht jede

zwischenmenschliche Beziehung kaputt und auch die Beziehung zu Gott

leidet!

 

Paulus lobt die Epheser und auch uns für unseren gelebten Glauben und

für unser glaubhaftes Leben. Die Hoffnung, die wir in Christus haben,

sollen und dürfen wir leben. Mit Christus haben wir Hoffnung! Er ist das

Lebensmodell und die entscheidende Verbindung für uns als Christen:

„Durch IHN und mit IHM und in IHM.“ Diese Berufung gilt es zu leben!

„Dran-Bleiben“ und „Dabei-Bleiben“ darum geht es – auch in

schwierigen Zeiten den Glauben zu leben und aus dem Glauben zu

leben!

Mit diesem Gedanken kann ich den Johannesprolog neu hören und meine

„Rolle“ für ein Leben aus dem Glauben finden: Christus ist und bleibt das

entscheidende Wort Gottes für mich und für uns. In Jesus wird es unser

Bruder, ein Mensch aus Fleisch und Blut – Licht und Leben für die

Menschen und für die Dunkelheiten in der Welt. Wir stehen diesem

göttlichen Wort gegenüber und geben durch unser menschliches Leben

Antwort: entweder indem dieses Wort an uns abprallt, wir Ohren und Türen

schließen und es nicht in uns aufnehmen – oder nur oberflächlich und

unverbindlich – oder indem Christus mir einleuchtet, mich prägt und belebt

und ich mit meinem Leben antworte, wie Johannes: Er hat von Jesus, dem

Christus, gesprochen, der für ihn Licht und Leben war und ihm neue

Hoffnung gab.

 

Als Kind Gottes, als Bruder und Schwester Jesu, darf ich Jesus Christus

bezeugen und anderen Menschen sagen, dass ER für mich Licht und Leben,

ja ein Segen ist: Die Sternsinger – sie sind wie Johannes in unserer Zeit –

schreiben das in diesen Tagen an viele Türen: 20 * C + M + B + 25:

Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus. Christus ist

und bleibt ein Segen für uns auch im neuen Jahr: Durch, mit und in Christus

sollen wir auch 2025 füreinander und miteinander zum Segen werden.

AMEN.

PREDIGT Fest Taufe des Herrn LJ C (2025 SB; OK)

Jes 40,1-5.9-11 + Lk 3,15-16.21-22

Liebe Schwestern und Brüder, liebe Kinder und Jugendliche!

Ein glückseliges neues Jahr! Neues Jahr – neues Glück? Was hat 2025

Neues gebracht, oder ist im neuen Jahr alles beim Alten geblieben?

Manche sind mit guten Vorsätzen in das neue Jahr gestartet. Konnte ich

meine Vorsätze durchhalten? Warum oder warum nicht?

Die ersten Arbeitstage und die erste Schulwoche nach den Weihnachtsferien

sind geschafft. Bin ich gut hineingekommen, oder haben mich der

Arbeitsberg oder die schulischen Anforderungen geschafft und überfordert?

Jede und jeder hat eigene Erfahrungen: Freude, aber auch bitteres Leid, ja

Tod und Trauer. Wenn ich auf die vergangenen Tage blicke, war alles

dabei. Manches war anders ganz gedacht und erhofft. Schicksalsschläge, die

viele bewegten und zu Tränen rührten – und die Frage nach dem „Warum“.

In allem, trotz allem, ja allem zum Trotz bricht etwas Neues an – ein

Neuanfang. Die Lesungstexte im Advent sprachen Worte der Hoffnung und

malten Bilder des Neuanfangs hinein in die erlebte Hoffnungslosigkeit der

Menschen damals: der Spross, der aus der abgehackten Wurzel wächst; der

große Friede zwischen verfeindeten Tieren; das Ende von Unterdrückung

und Gewalt, das in Jubel ausbrechen lässt. Heute, am Ende der sich an den

Advent anschließenden Weihnachtszeit, hören wir erneut einen

hoffnungsvollen Text aus dem Buch des Propheten Jesaja. Auch dieser Text

 

verheißt einen Neuanfang. Aber dieses Neue – wie immer es konkret

aussehen mag – beginnt nicht sofort; es braucht Zeit, viel Zeit und vor allem

Trost: Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott (Jes 40,1). Durch Gott und

Gottes tröstende Zusage soll sich die Lebensperspektive der Trauernden und

Bedrückten (mit der Zeit) ändern, ja neues Leben und ein Neuanfang

möglich sein. Für glaubende Menschen kann diese Zusage tröstlich sein.

Gott will diesen Trost durch andere Menschen spenden, die ihn in seinem

Namen aussprechen.

Trost meint nicht, einschneidende Erlebnisse und Schicksalsschläge „schön

zu reden“ oder durch ein „das wird schon wieder“ zu verharmlosen. Nein,

Trost meint zuwendende Anteilnahme am seelischen oder körperlichen

Schmerz, den ein(e) andere(r) zu (er)tragen hat. Trost durch Dasein, durch

Schweigen, durch Mitweinen, auch durch Worte und Gesten der Nähe, des

Mitfühlens, des Mitleidens, des den erlebten Schmerz Mitaushaltens.

Im Deutschen hängt das Wort „Trost“ mit „Treue“ zusammen und meint:

Ich stehe zu dir. Ich stehe dir bei. Ich bin da und versuche Halt zu geben.

Trost will auf lange Sicht Zuversicht schenken und zum Leben ermutigen.

Mit Jesaja blicken wir heute adventlich zurück, wenn wir hören: „In der

Wüste bahnt den Weg des HERRN, ebnet in der Steppe eine Straße für

unseren Gott! Jedes Tal soll sich heben, jeder Berg und Hügel sich senken.

Was krumm ist, soll gerade werden, und was hüglig ist, werde eben“ (Jes

40,3-4). Jesaja spricht das Geheimnis der Nähe Gottes aus, das wir in der

Menschwerdung Gottes in Jesus Christus feiern: Siehe, da ist euer Gott (Jes

 

40,9). Rettend und mit Macht und doch zärtlich und behutsam greift Gott ein

und ist da – das war tröstlich für die Menschen im Exil fern der Heimat zur

Zeit des Jesaja; das war tröstlich für die armen, unterdrückten und

notleidenden Menschen zu Zeit Jesu und das kann auch für uns heute

tröstlich sein!

Heute, am Fest „Taufe des Herrn“, begegnet uns im Evangelium der

menschgewordene Gott nicht mehr als Kind in der Krippe, sondern als

erwachsener Mann unmittelbar vor seinem öffentlichen Wirken – also

unmittelbar bevor er durch Wort und Tat diese tröstende, heilende und

rettende Nähe Gottes sichtbar und spürbar werden ließ. Der verschlossene

Himmel, den die adventliche Sehnsucht „O Heiland, reiß die Himmel auf“

ausdrückt, steht offen (vgl. Lk 3,21). Gott ist ganz nah. Bestätigt wird Jesus,

der unerkannt als Sohn Gottes unter den Menschen lebte, durch Gott selbst:

Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden;

ausgestattet wird er für die Aufgabe, die Liebe und Nähe Gottes erfahrbar

zu machen, mit Gottes Geist (Lk 3,22). Er, der Heilige Geist, ist es, der in und

durch Jesus Christus wirkt als Tröster und Beistand Gottes für die

Menschen.

Auch uns steht der Himmel offen: Gott nimmt auch uns in der Taufe an als

seine geliebten Söhne und Töchter! Er schenkt auch uns seinen Heiligen

Geist! Als Christen sind wir nicht mit allen Wassern gewaschen, sondern

wir sind getauft mit Wasser und Heiligem Geist. Gottes guter Geist will in

und durch uns wirken: Fürsorglich und trostvoll im Dasein für andere

 

Menschen und heilsam in der Nähe, in der Gott durch uns und unser Tun

spürbar werden will. Der Himmel öffnet sich, ist offen für uns im Leben –

und auch im Tod. Gott hält seinen Himmel für uns offen. Welch ein Glück!

AMEN.

Logo des Heiligen Jahres 2025 © 2022 - Property of the Holy See - Vatican City State - All rights reserved

 Das Logo zeigt vier stilisierte Personen, die auf die Menschheit hinweisen, die aus vier Regionen der Erde stammt. Sie umarmen sich gegenseitig, um die Solidarität und Geschwisterlichkeit zu betonen, die die Völker verbindet. Eine Person klammert sich an das Kreuz. Es soll nicht nur das Zeichen für den Glauben sein, das die Person umarmt, sondern es steht auch für die Hoffnung, die niemals aufgegeben werden darf. Denn wir brauchen sie immer und besonders in schwierigen Zeiten.

Die Wellen, in denen sich die Personen bewegen, sind aufgewühlt, um zu zeigen, dass man auf dem Pilgerweg des Lebens nicht immer in ruhigen Wassern geht. Oft verstärken und intensivieren persönliche Schicksale und weltweite Ereignisse den Ruf nach Hoffnung. Deshalb wurde der untere Teil des Kreuzes betont, der sich verlängert und zu einem Anker wird, der sich der Wellenbewegung entgegensetzt. Der Anker steht für die Hoffnung. Auch Seeleute verwenden den Begriff „Anker der Hoffnung“ für den Reserveanker, der von Schiffen für Notmanöver genutzt wird, um das Schiff in Stürmen zu stabilisieren. 

Darüber hinaus soll das Logo verdeutlichen, dass der Pilgerweg keine individuelle, sondern eine gemeinschaftliche Unternehmung ist, die von einer wachsenden Dynamik geprägt ist, die immer mehr zum Kreuz hinstrebt. Das Kreuz selbst ist nicht statisch, sondern ebenso dynamisch: Es beugt sich der Menschheit entgegen, als ob es ihr entgegenkäme und sie nicht allein ließe, indem es die Gewissheit der Gegenwart und die Sicherheit der Hoffnung bietet. Gut sichtbar ist schließlich in grüner Farbe das Motto des Heiligen Jahres 2025 zu sehen: „Pilger der Hoffnung“.