Liebe Christinen und Christen im SSB Hofer Land und darüber hinaus,
liebe Freunde und Bekannte,
liebe E-Gemeinde,
in vielen Kirchen stehen die Christbäume bis heute und werden heute noch einmal festlich erleuchtet, ebenso die Krippe mit dem Jesuskind – Ausdruck unserer Sehnsucht nach Licht und Leben.
Die Tage werden länger – Gott sei Dank – so sagen viele.
Es ist zwar noch eisig kalt, aber die Sonne strahlt; das tut der Seele gut!
Ein Weihnachtslied (GL 256/3) deutet diesen Gedanken auf Jesus Christus hin:
Ich lag in tiefster Todesnacht, du warest mein Sonne,
die Sonne, die mir zugebracht Licht, Leben, Freud und Wonne.
O Sonne, die das werte Licht des Glaubens in mir zugericht,
wie schön sind deine Strahlen.
Heute am Fest „Darstellung des Herrn“ – landläufig „Mariä Lichtmess“ genannt –
feiern wir Jesus Christus das Licht und damit Weihnachten mitten in unserem Alltag.
Er ist die Lichtgestalt für uns Christen – und in seinem Licht dürfen wir das Leben gestalten.
Hier noch das oben erwähnte Lied (GL 256) als LINK zum Mitsingen.
Ein praktischer Hinweis für das eigene Gebets- und Glaubensleben, für die eigenen Spiritualität:
Man kann dieses Lied (GL 256) das ganze Jahr über singen, wenn man(n)/frau
„ich steh an deiner Krippe hier“ durch „ich steh mein Herr und Gott vor dir“ ersetzt.
Dir/Euch/Ihnen lichtreiche Tage und eine gesegnete Woche!
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Dieter G. Jung
Stellvertreter des Leitenden Pfarrers
Pfarradministrator im Katholischen Seelsorgebereich Hofer Land
zuständig für Schwarzenbach a. d. Saale – Oberkotzau – Rehau
PREDIGT Darstellung des HERRN im LJ C
Mal 3,1-4 + Lk 2,22-40
Liebe Schwestern und Brüder, liebe Kinder, liebe Jugendliche!
Lichtgestalten sind Menschen, die Licht ins Dunkel ihrer Mitmenschen bringen und neue Hoffnung schenken – solche Menschen sind gefragt, auch in unseren Tagen, in denen vieles dunkel und düster scheint.
Lichtgestalten sind Menschen, die vermitteln, dass vieles gut werden kann; Menschen voller Optimismus. Lichtgestalten sind aber nicht blauäugig, sondern sehen, wenn die geweckte Hoffnung, wenn das Hoffnungslicht im Wind der Herausforderung der Zeit flackert und zu erlöschen droht; sie sehen auch, wenn die geweckte Hoffnung nicht mehr die Strahlkraft hat oder längst verloren ist. Lichtgestalten nehmen die Sorgen, Nöte und Ängste ihrer Mitmenschen wahr. Sie befeuern aber nicht den Hass, schüren keine Ängste und verursachen durch ihr Tun keinen Flächenbrand. Lichtgestalten hüten uns schützen das Licht und die Flamme der Hoffnung. Lichtgestalten sind einfach da in den Gegebenheiten und bitteren Realitäten des Lebens zum Beispiel bei der Begleitung Schwerkranker, Sterbender oder Opfer von Missbrauch und Gewalt. Das Licht, das sie spenden, ist Anteilnahme: Dasein, Mitleiden, Zuhören, Reden, Schweigen und ratlos sein. Dann kann – mit der Zeit – wieder Licht und neue Hoffnung sein: Licht am Ende des Tunnels – Licht, das den Weg weist – Hoffnung auf eine gute Zukunft.
Lichtgestalt – das feiern wir an Weihnachten: „Licht, das uns erschien, Kind vor dem wir knien“ (Gotteslob 159). . Gott kommt uns ganz nah. Gott wird Mensch, wird einer von uns. Wärme und Licht strahlt von der Krippe, von Jesus Christaus aus. Diese Lichtgestalt, die die dunkel Nacht hell macht, schenkt neuen Mut und lässt hoffen. Die Lichtgestalt ist ein Lichtblick für die Hirten damals in ihrer prekären Lebens- und Arbeitssituation in der Dunkelheit der Nacht und der Kälte auf den Hirtenfeldern – Hoffnung auf ein besseres Leben. ER, Jesus Christus, ist ihre Hoffnung. ER ist das Licht in der Nacht ihres Lebens. Mit IHM kann vieles gut oder besser werden … mit der Zeit. Mit Jesus Christus beginnt etwas Neues: Hoffnungszeit.
„Nun kann ich zufrieden und in Frieden aus dem Leben scheiden“ (vgl. Lk 2,29), jubelt Simeon im „Lichtmess“-Evangelium. Der greise Simeon und die Prophetin Hanna erkennen, dass mit dem Jesuskind, das Maria und Josef in den Tempel bringen, eine neue Zeit anbricht: Jesus ist zwar ein ungewöhnlich gewöhnliches Kind, aber doch außergewöhnlich, eine Lichtgestalt, das spüren Simeon und Hanna: Mit Jesus Christus bricht eine Heilszeit an – eine gute Zeit für ihr eigenes Leben und die Lebenszeit, die ihnen noch bleibt – eine gute Zeit für das Volk Israel und alle Völker. Jesus Christus ist das Licht, das die erlebten Dunkelheiten und gefühlten Nächte hell machen will. ER will in der Begegnung mit IHM für alle Menschen Licht sein und Trost spenden. Jesus Christus kommt zu den Menschen und in ihre konkrete Lebenssituation. ER ist bei ihnen und ihren Sorgen, Nöten und Ängsten.
An „Lichtmess“ segnen wir Kerzen für den Gottesdienst, zum Aufstellen und Anzünden aus Dankbarkeit oder bei einer Gebetsbitte und für den privaten Gebrauch. Die entzündeten Kerzen bringen Licht in unsere Kirche(n) und Häuser, in unsere Gemeinde(n), in unsere Familien und in jedes Herz. Die Kerzen sind heute für die Segnung genau dort aufgebaut, wo bis vor wenigen Tagen die Krippe mit dem Jesuskind darin stand – ein sprechendes Zeichen: Jesus Christus ist das Licht. ER leuchtet in diesen und durch diese Kerzen hinein in unser Leben, hinein in meine Lebenswelt. ER macht meine Finsternis hell. Dann geht mir vielleicht wie den Hirten oder wie Simeon und Hanna ein Licht auf – und mir leuchtet Jesus Christus ein: Jesus Christus, das Licht der Welt und Licht für die Welt, – ist nicht mit Händen zu greifen (… auch wenn es Simeon laut Lk 2,28 vergönnt war, das zu tun…), sondern nur im Glauben zu erfassen: Dann ist sein Licht in mir – dann ist ER Lichtgestalt und Lichtblick, Hoffnungszeichen und Wegweiser für mich und mein Leben. AMEN.