
Liebe Christinnen und Christen im SSB Hofer Land und darüber hinaus,
liebe Freunde und Bekannte,
liebe E-Gemeinde,
im Sommer sind Berggottesdienste beliebt –
nicht nur in den Alpen.
An Christi Himmelfahrt feierten die Pfarreien
St. Josef Rehau,
St. Antonius Oberkotzau
und St. Franziskus Schwarzenbach/S.
sowie Besucher von außerhalb und zufällig vorbeikommende Wanderer oder durch die Klänge des Flügelhorns von Wolfgang Zwibel angelockte Radfahrer einen Gottesdienst auf dem Gipfel des Kornbergs.
Warum dieser Ort ein „Ort der Hoffnung“ ist,
erfahren Sie im angehängten Impuls zu Christi Himmelfahrt.
Als Einstimmung empfiehlt sich GL 339 – hier der Lied-LINK.
Danke an die Ortsgruppe Schwarzenbach/S. des FGV, die dankenswerterweise im Anschluss an den Gottesdienst mit Wiener, Kaffee und Kuchen für die leibliche Stärkung sorgte.
Haben Sie auch einen „Ort der Hoffnung“, dann markieren sie ihn mit einem Schild.
Dir/Ihnen/Euch eine hoffnungsvolle Zeit in Erwartung des pfingstlichen Geistes!
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Dieter G. Jung
Stellvertreter des Leitenden Pfarrers
Pfarradministrator im Katholischen Seelsorgebereich Hofer Land
zuständig für Schwarzenbach a. d. Saale – Oberkotzau – Rehau
Predigt Christi Himmelfahrt (C) (2025 GD auf dem Kornberg)
Apg 1,1-11 + Lk 24,46-53
Liebe Schwestern und Brüder, liebe Kinder und Jugendliche!
Seit einigen Wochen hängt hier an der Schönburgwarte dieses Schild: Ort der Hoffnung steht darauf. Das Erzbistum Bamberg hat im Heiligen Jahr 2025 aufgerufen, Hoffnungsorte mit einem solchen Schild zu kennzeichnen und sichtbar zu machen. Der PGR St. Franziskus Schwarzenbach/S., zu dessen Pfarrgebiet der Kornberg gehört, und auch andere PGR haben sich Gedanken gemacht, wo solche Hoffnungsorte zu finden sind. Neben den Kitas und Kirchen, haben wir uns für den Förmitzspeicher und den Klangfisch an der Saale entschieden – und eben auch für die Schönburgwarte. Nach Rücksprache mit den Verantwortlichen und Eigentümern konnten die Schilder montiert werden. Aber warum ausgerechnet hier an der Schönburgwarte?
Das Schild Ort der Hoffnung hängt über dem Unterstand. Für Wanderer und Radfahrer kann dieser ein Hoffnungsort sein: Geschützt vor Wind und Wetter auf einer trockenen Bank rasten; sich bei Regen unterstellen – in der Hoffnung, dass das Unwetter bald wieder vorbei ist; an heißen Sommertagen den Schatten, die Kühle und die Ruhe genießen – das lässt hoffen!
Das Schild Ort der Hoffnung hängt nahe der Turmtür, die zum Aufstieg auf die Schönburgwarte einlädt. Schritt für Schritt dem Himmel ein Stück näher und oben ein wunderbarer Rundumblick auf die Gipfel des Fichtelgebirges und aufs Hofer Land; zahlreiche Windräder prägen die Gegend. Mit 113 Windrädern ist Hof der windkraftanlagenstärkste Landkreis im Freistaat Bayern; bei uns stehen fast zehn Prozent der 1200 bayerischen Windkraftanlagen. Unsere Region hat ihren Beitrag zur Energiewende in punkto Windenergie schon geleistet und ist Vorbild für andere Regionen – das lässt hoffen!
Das Schild Ort der Hoffnung lädt ein, aufzusteigen, auch um Gott an diesem Ort der Ruhe ein Stück näher zu kommen; ein Ort, um wieder den Überblick zu gewinnen, aber eben auch um „nach unten“, auf die Erde, zu blicken. Von „oben“ gesehen und mit einer neuen Perspektive werden manche Alltagsprobleme „klein(er)“ und Lösungen sichtbar – das lässt hoffen!
„Was steht ihr da und schaut zum Himmel empor?“ (Apg 1,11) Die Jünger starren staunend, mit aufgerissenen Augen Jesus Christus nach, der sich ihren Blicken entzieht, der in den Himmel entschwebt – die Jüngerinnen und Jünger bleiben ratlos und traurig zurück. Jesus Christus, ihre Hoffnung, ist weg – schon zum zweiten Mal. Nach Kreuzigung und Grablegung war ihre Hoffnung tot und begraben – ihr Leben hatte keinen Sinn mehr. Durch die Begegnungen mit dem Auferstandenen schöpften sie neue Hoffnung und hatten neuen Lebensmut: Jesus Christus ist bei ihnen – über den Tod hinaus; Er hat Tod und Grab überwunden – wunderbar! Nun ein erneuter Verlust…
Trotzdem steckt in dieser Verlusterfahrung Hoffnung auf vierfache Weise:
- Blickt nach oben! Es braucht diesen Himmelsblick, diese Sehnsucht nach Gott, nach Weite und Freiheit, nach Frieden nach heiler Welt – und es braucht Menschen, die mit mir diese hoffnungsvolle Perspektive teilen.
- Lebt aus der Hoffnung, dass Jesus Christus euch nicht allein lässt! Lebt aus der „Kraft“ (Apg 1,8; Lk 24,49), die Er euch zusagt und schenkt, aus dem Heiligen Geist, der euch erfüllt, der euch ermutigt! Lebt mit geisterfüllten Menschen, die diese neue Sicht auf das Leben mit euch leben!
- Schaut auf die Erde und erkennt die Hoffnungsspuren, die Jesus Christus hinterlassen hat. Seid wie Er den Menschen in ihren Sorgen und Nöten nah! Seid für sie da und bringt so ein Stück vom Himmel, vom Reich Gottes, das Jesus Christus verkündet und gelebt hat, auf die Erde!
- Werdet und seid „Zeugen“ für Jesus Christus in Wort, Tat und Leben an dem Ort, wo ihr lebt, „bis an die Grenzen der Erde“ (Lk 24,48; Apg 1,8). Lebt glaubhaft und glaubt lebhaft – darum geht es! Das ist gelebtes Christsein! Der „Himmel“ ist dann kein ferner Ort, sondern „Himmel“ ist Nähe und Liebe, gute Beziehung und Freundschaft, in die Jesus eingeht, wenn Er zum Vater heimgeht. „Himmel“ – als Ort der Hoffnung – ist überall dort, wo wir die Nachfolge Jesu Christi geisterfüllt leben.
Das Schild Ort der Hoffnung hängt heute am Himmelfahrtstag auch über dem Altar, den wir für den Gottesdienst an der Schönburgwarte aufgestellt haben: An diesem Ort haben wir das Wort des lebendigen Gottes gehört; an diesem Ort feiern wir Eucharistie – so wird dieser Ort zum Ort der Hoffnung, weil Jesus Christus gegenwärtig ist und wir durch Ihn und mit Ihm zu einer hoffnungsfrohen Gemeinschaft werden. An diesem Ort der Hoffnung steht uns durch Jesus Christus der Himmel offen – nicht nur heute.
Amen.