Liebe Christinnen in Christen im SSB Hofer Land und darüber hinaus,
liebe Freunde und Bekannte,
liebe E-Gemeinde,

letztes Wochenende war ich „laufend“ unterwegs – im wahrsten Sinn des Wortes.
Mit einer kleinen Wallfahrt aus meiner Heimat war ich zu Fuß unterwegs nach Gößweinstein.
Eine spirituelle Tankstelle für mich – wir trugen Freud, Leid, Sorgen, Ängste und Personen im Gebet mit.
Wir waren „Pilger der Hoffnung“ und haben viel über „unsere Hoffnung“ nachgedacht, gebetet und gespürt:
Wir sind nicht allein – wir sind eine starke (Glaubens-)Gemeinschaft, wir helfen und unterstützen uns gegenseitig –
der dreifaltig-eine Gott geht alle Wege mit, ist oft ganz unscheinbar zeichenhaft da und auf wunderbare Weise immer bei uns:

Gott Vater über uns –
der Mensch gewordene Gottessohn Jesus Christus neben uns –
der Heilige Geist in uns und durch uns wirkend.
Logo des Heiligen Jahres 2025 ©
Heute an Fronleichnam
sind wir ebenfalls „Pilger der Hoffnung“
wir halten „Jesus Christus“ hoch, der unserer Hoffnung ist:
Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht. Christus meine Zuversicht, auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht, auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht.
Hier der Lied-LINK zu diesem hoffnugsvollen Lied aus Taizé (GL 365).
In Schwarzenbach/S. wurde das Fronleichnamsfest schon am Vorabend „begangen“ mit Eucharistiefeier, kleiner Prozession, eucharistischem Segen,
anschließender Mitbring-Agape und gemütlichem Beisammensein: Geteilter Glaube, geteiltes Leben – Feststimmung und Feiertag, dem Alltag enthoben.
In Rehau haben wir heute Fronleichnam zusammen mit Gläubigen aus Rehau, den umliegenden Pfarreien und aus Plauen auf dem Maxplatz gefeiert.
Die feierliche Prozession (mit Segen an zwei geschmückten Altären) zog zur Josef-Kirche – rund um die Kirche wurde im Anschluss die Gemeinschaft des
eucharistischen Mahls in der Feier des Pfarrfestes fortgesetzt: gute Gespräche, einfühlsame Live-Musik, leckeres Essen, kühle Getränke – rundum gelungen;
Danke allen Helferinnen und Helfern, die mit aufgebaut, organisiert und sich einbebracht haben – Fronleichnam mit Pfarrfest klappt „so“ nur durch/dank Euch!
In Oberkotzau wird das Fronleichnamsfest am Sonntag gefeiert: mit einem Gottesdienst im Freien (8.45 Uhr auf dem ehemaligen Edeka-Parkplatz),
der Prozession mit vier blumengeschmückten Ältaren, eucharistischem Segen und anschließendem reichhaltigen Pfarrfest für alle rund um St. Antonius;
auch hier packen – Gott sei Dank und Vergelt’s Gott! – Viele mit an und bringen sich ein: lebendige Gemeinde, lebendiger Leib des Herrn, gelebter Glaube.
Anbei zum Ausklang des Fronleichnamstages mein „Impuls zu Fronleichnam“ – am Sonntag zu Fronleichnam in Oberkotzau gibt es einen anderen – und ein meditatives eucharistisch-christologisches Lied, das „Anima Christi“.
Dir/Euch/Ihnen ein schönes Wochenede und einen gesegneten Sonntag!
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Dieter G. Jung
Stellvertreter des
Leitenden Pfarrers
Pfarradministrator im Katholischen Seelsorgebereich Hofer Land
zuständig für Schwarzenbach a. d. Saale – Oberkotzau – Rehau
Predigt Fronleichnam (C) (2025 SB, Reh)
1 Kor 11,23-26 + Lk 9,11b-17
Liebe Schwestern und Brüder, liebe Kinder, liebe Jugendliche!
Getragen sein: Wie und wann bin ich getragen?
Für mich als Priester ist es immer wieder ein anrührendes Bild, wenn ich eine Mama oder einen Papa sehe, wie sie zärtlich und behutsam ihr kleines Neugeborenes in ihren großen Händen halten – oder wenn das etwas ältere Kind sich schutzsuchend an die erwachsene Schulter lehnt und sich tragen lässt – oder wenn es (noch etwas älter) auf den Schultern der Eltern getragen wird. Manchmal sage ich dann zu den Eltern mit einem Lächeln: „Wie schön ist es, geliebt, geborgen und getragen zu sein!“
Tragen: Wer trägt wen?
In jeder Eucharistiefeier wird Jesus Christus im eucharistischen Brot hochgehalten und als geteiltes Brot verteilt – es reicht für alle, wie bei der Speisung der 5.000 Männer, der vielen Frauen und Kinder (vgl. Lk 9,11b-17): Jesus Christus wird zum Segen, Er teilt das Brot und lässt es austeilen – geteiltes Leben. Heute, am Fronleichnamstag, wird die Monstranz, ein Schaugefäß mit einem kleinen Stück eucharistischen Brotes, durch die Straßen getragen: In diesem kleinen Stück Brot ist Jesus Christus gegenwärtig, ist da – für dich, für mich, für uns, für alle. Beim Tragen der Monstranz fühle ich mich von Jesus Christus getragen bei Ihm geborgen, von Ihm geliebt: Ich schaue Ihn an und Er schaut mich an – Er schaut uns an, unser aller Leben.
Unsere Fronleichnamsprozession zieht durch die Straßen, vorbei an Häusern, Türen und Fenstern – sie stehen exemplarisch für alle Häuser, Türen und Fenster unserer Stadt. In diesen Häusern und hinter diesen Türen und Fenstern leben Menschen, die viel zu tragen, ja oft viel zu ertragen haben: Krankheit, Trauer, Leid, aber auch Freude. In den Häusern wird Sorge getragen für das tägliche Brot – Essen in Gemeinschaft, in Schichtarbeit, als Single, als Alleinerziehende, als Witwe. Familien tragen Verantwortung für ihre Kinder. Menschen tragen die Last mit einsamen, kranken und alten Angehörigen, die in den Familien, durch Pflegedienste oder in Heimen versorgt und gepflegt werden. Ihnen allen begegnet Jesus Christus heute: Jesus Christus ist ihnen nah. Er will bei ihnen sein, will sie tragen, trösten, stützen und segnen.
Auftrag: Was trägt und bringt weiter?
Jesus Christus interessiert sich für unser Leben, für deins und auch meins; Er trägt und erträgt, ja teilt dieses Leben mit uns Menschen: Er ist – wie versprochen – bei uns an allen Tagen (vgl. Mt 28,20). Das glauben wir, wenn wir an Fronleichnam die Monstranz mit dem kleinen Stück eucharistischen Brotes durch unsere Lebenswelt und -wirklichkeit tragen: Jesus Christus ist bei uns. Ich fühle mich von Jesus Christus getragen und zugleich beauftragt. Das ist Sein Auftrag für mich, für uns: „Gebt ihr ihnen zu essen!“ (Lk 9,13). Helft mit, dass wir wie Jesus auf Gottes Segen vertrauen, miteinander das Notwendige teilen und Menschen mit dem sättigen, was sie wirklich zum Leben brauchen: Geborgenheit und Liebe, Trost und Hilfe, Zusammenhalt und Frieden! Einander (er)tragen – und getragen sein von Jesus Christus. Amen.